vor 2 jahren erkrankte sie schwer an krebs mit 30% überlebenschancen. meine beste freundin erkrankte zeitgleich
ebenfalls an krebs mit besseren chancen und sie hat es nicht geschafft.
jene, von der ich hier berichte, hat 2 kinder. sie war nie mit dem vater verheiratet, er lebte quasi von ihr, aber war weder ihr noch den kindern je eine stütze. kann sein, dass er überfordert war. bevor sie sich einer extremen operation unterzog, musste sie das sorgerecht für die kinder regeln, weil sie nicht wusste, ob sie überleben würde und nicht wollte, dass der mann die kinder in sein heimatland mitnimmt.
also eine ziemlich happige lebensphase. natürlich ist es verständlich, dass sie irgendwann mal wieder das bedürfnis nach wärme und zuneigung hatte. und ich wollte sie einfach nicht ins offene messer rennen lassen, da die voraussetzungen für eine erfüllende beziehung nicht gegeben waren. ich hatte immer offen mit ihr über urlaubsbekanntschaften gesprochen und sie hat mir immer versichert, dass sie nicht emotional involviert sei. da hatte sie sich wohl überschätzt.
ich wollte einfach nicht, dass sie sich unglücklich macht, nach allem, was sie erlebt hat. zudem bekam sie ziemliche probleme mit ihrer 17jährige tochter, zum einen weil diese selber in der schwierigen phase zum erwachsensein steckt, zum anderen, weil sie die krankheit ihrer mutter alleine verarbeiten musste (oder es gar nicht konnte) und sich um ihren jüngeren bruder kümmerte. als dann der tunesier dazu kam, ist sie völlig ausgerastet und hat ihre mutter tief verletzt. diese wiederum verschloss sich in ihrer verletztheit ihrer tochter und ich bat sie, sich professionelle hilfe (mediation, familientherapie, beratung) zu holen. denn ich persönlich finde es schrecklich, wenn zwischen eltern und kindern so unüberwindbare schwierigkeiten bestehen.
sie hatte die idee, dass der tunesier sich mehr um sie kümmern würde als ihre tochter, dass sie von dieser nichts zu erwarten hätte in zukunft oder im alter. eigentlich kämpfte sie an zwei fronten.
mit der tochter und weiteren beteiligten personen gab es klärende gespräche und räumliche distanz. auf jeden fall sind die fronten nicht mehr derart verhärtet.
also, mit lebensrettung hat mein handeln nicht viel zu tun... ...eher mit freundschaft und zuneigung. ich wünsche ihr, dass sie einen soliden, verlässlichen mann kennenlernt, an dessen schulter sie sich auch mal anlehnen kann, denn dies hat sie nie gekannt.Statistik: Verfasst von Hadiyati — 08.2.2010, 08:57
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