ein ägyptischer artikel zu orfi aus dem jahre 2005, der m.e. immer noch aktuell ist:
In den Strassen von Hurghada und in den Bars scheint es normal zu sein, auf Tuchfühlung zu gehen… und es scheint ebenfalls normal zu sein, dass eine Touristin dir ins Ohr flüstert, sie wolle mit dir schlafen. Was überhaupt nicht schwierig ist! Man muss nur einen Orfi Vertrag kaufen, ihn ausfüllen und voilà…wird man überhaupt keine Probleme mit der Polizei haben!
Tausende Ägypten finden in diesem "Paper of Orfi" einen Weg sich zu schützen und überhaupt in Hurghada zu sein, dem Ort der zur Stadt von "Sex und Lust" geworden ist. Besonders, nachdem die Anschläge von Sharm el Sheikh einen empfindlichen Einfluss auf diese intimen Beziehungen hatten. Danach wurden 1000 Ägypter aus Hurghada und Sharm el Sheikh deportiert. Das lässt die Frage zu dem heiklen Thema offen "The Rights of Egyptians to walk freely all over Egypt”. In der Folge fanden sich auf der Polizeistation in Hurghada unzählige Frauen aus der Ukraine und Russland ein, die darum baten, ihren (Orfi)Ehemann frei zu lassen und nicht zu deportieren.
Mit Orfi Verträgen können sexuelle Bziehungen auch in den Touristenzentren nicht legalisiert werden, doch mittlerweile bedeuten sie eine Aufenthalts-Garantie für Ägypter, die nach Hurghada kommen und eine Arbeit finden wollen. Auch Russinnen gehen diese Verträge ein, um in einem billigen Appartment wohnen zu können anstatt in einem teuren Hotel. Der ägyptische „Ehemann“ muss dem Hausmeister nur das Orfi Paper zeigen, um ein Appartment mieten zu können und die beiden können zusammen leben. Seine „Ehefrau“ wird ihren Lebensunterhalt entweder damit verdienen, dass sie sich prostituiert oder als Belly Dancer in Nachtclubs und Bars auftritt. Damit kann sie die Miete für ein halber Jahr oder ein Jahr bezahlen, kann tun und lassen was sie will und ihr ägyptischer „Ehemann“ wird nichts dagegen haben und sich an ihrer Schönheit und den damit verbundenen Freuden erfreuen. Freie Unterkunft, ab und zu etwas Geld…und er ist zufrieden. Auch der Hausmeister hat seinen Anteil erhalten und so geht der Deal für alle Beteiligten auf.
Erstaunlich ist, dass bereits aus dem Jahr 2005 15’000 Fälle von Orfi Verträgen bekannt sind. Der Grossteil davon wurde nachweislich zwischen Ägyptern und russischen, ukrainischen und bulgaischen Touristinnen geschlossen…wovon der Anteil an Russinnen den grössten darstellt.
Manche Ägypter haben in einem Jahr mit bis zu 9 Frauen zugleich einen Orfi Vertrag abgeschlossen. Sobald die eine “Ehefrau” abgereist ist, wird ein Orfi Vertrag mit eine neuen Touristin gemacht…der Nachschub ist garantiert! Es ist ein Märchen, dass europäische Touristinnen wegen Sonne und Meer ins Land kommen, ausser sie sind sehr alt. Der Anteil derer, die nichts anderes als Sex suchen ist sehr hoch und betrifft auch sehr junge Frauen, die kein Hehl aus ihrer Absicht machen.
Orfi Verträge werden aber nicht nur zwischen Ägyptern und Touristinnen geschlossen, sondern auch mit Ägypterinnen, die in der Tourismusbranche tätig sind. Sie glauben, dadurch „legalen” Sex haben zu können und fühlen sich geschützt. Es sind einige Fälle bekannt, in denen Ägypterinnen die Bekanntschaft mit Touristen vertieft und diese zum Konvertieren zwecks Heirat gebracht haben. Kürzlich wurden in diesem Zusammenhang 27 Ägypterinnen von der Polizei festgenommen, die keine Aussicht auf Freilassung haben. Andererseits gibt es Aussagen und Gerüchte, wonach manche Ägypterin zur gleichen Zeit mit mehreren Männern eine Orfi Ehe führten, um ihre Aufenthaltsbewilligung abzusichern.
Die seriösen Hotels und Ressorts kennen oder akzeptieren die Orfi Verträge nicht, was dazu führt, dass möbilierte Wohnungen gemietet werden. Die Nachfrage hat z.B. den Preis einer 2-Zimmerwohnung für LE 500.- in kurzer Zeit auf LE 2500.- im Monat erhöht! Für die Ägypter ist der Orfi Vertrag eine Notwendigkeit, seit die Polizei die Hausmeister angewiesen hat, alle illegalen Wohngemeinschaften zu melden. Deshalb werden Orfi Verträge bereits in Discos und Bars angeboten. Man muss nur noch das Formular ausfüllen, eine Foto und eine Passkopie beilegen. Diejenigen, die die Orfi Formulare verkaufen, erhalten LE 150.- und der Anwalt, der seine Unterschrift darunter setzt, verlangt ca. LE 50.-
Nach der Verhaftung jener Männer wurden plötzlich potenzielle Kandidaten knapp in der Stadt! Danach wurde es schwierig, einen “Egyptian Hunk" zu finden. Derjenige, der immer noch im Business war, konnte nun zu seinen Bedingungen verhandeln und einen Orfi Vertrag für LE 350.- verkaufen. Wohl auch deshalb fürchteten Touristinnen die Verhaftung ihrer Männer.
Inzwischen ist der Handel mit Orfi Verträgen extreme angestiegen. Es gibt praktisch keine Bar, in der keine Verträge angeboten werden. Nach den Anschlägen in Sharm eskalierte die Situation in den Bars von Hurghada dahingehend, dass Mann sich eine Kandidatin aussuchte, sie öffentlich abkutschte und befühlte, um mit ihr die Verbringung der Nacht zu klären und dann auch gleich den Orfi Vertrag zur Hand hatte. Zeugen waren in der Regel Kollegen oder Freunde.
Orte, wo Orfi Verträge angeboten werden sind z. B. die Sheraton Area, Sakkala, und Abu Al Abbas. Wir wurden Zeuge einer Orfi Heirat (dokumentiert auf Video), die in der Strasse von "Sherry" stattfinden sollte, wo sich die Verkäufer der Orfi Formulare um den Verkauf geprügelt haben.
Die verblüffende Tatsache ist, dass es zwar 4000 ägyptische Jungs in Hurghada gibt, das “Ministry of Interior Affairs in Hurghada" aber 15’000 Kopien von Orfi Verträgen nennt. Sollten diese Zahlen tatsächlich stimmen, ist wohl klar, dass KEINER der Männer nur eine “Ehefrau” hat.
Wenn wir nach den Gründen für dieses “Geschäft” fragen, kommen wir zu folgenden Schlüssen:
1- Viele wollen der Armut und Arbeits/Aussichtslosigkeit ihres Heimatortes entkommen
2- Viele wollen durch Sex und „Liebe“ reich werden
3- Um einer Verhaftung/Deportation zu entkommen heiraten sie per Orfi Vertrag, da seit den Anschlägen in Sharm eine Aufenthaltsbewilligung erforderlich ist. Nach der Abreise der ausländischen „Ehefrauen“ können die Ägypter bleiben. Auf der anderen Seite wurden von den Behörden viele schlecht ausgebildete Männer, die davon träumten, in Hurghada Arbeit zu finden, abgewiesen. Warum? Weil diese Männer nicht geschickt genug waren, sich eine Orfi Ehefrau zu angeln?
Ungefähr 400 Männer aus Quena (Bezirkshauptstadt in Oberägypten) waren von den Behörden in Hurhgada in ihren Heimatort zurück geschickt worden. Sie hatten wohl keine Erfahrung damit, wie man Touristinnen einwickelt und von ihnen profitieren kann. Nach der Deportation jener Ägypter aus Hurghada hat eine andere „Mafia“ den Markt erobert: „Verkauf von Aufenthaltsbewilligungen“ …natürlich gegen Bezahlung.
Anstelle von Deportationen begannen daraufhin die Sicherheitskräfte und die Polizei jene Männer zu zählen, die sich an westliche Touristinnen verkauften. Dabei wurde bald klar, diejenige, die am meisten zahlte, machte das Rennen!
(Anm. von Übersetzer: legt die Frage nahe, inwieweit die Behörden in Bezness involviert sind)
Hier noch einige Aussagen zu Orfi:
Frage an einen Ägypter, wieviele Male er Orfi geheiratet habe: …unzählige Male!
Frage an eine Russin, wie sie zu einem Orfi Vetrag gekommen sei: …mit Hilfe des Barmannes, er übersetzte. Was sie über Sexbeziehungen mit Ägyptern denke: …sie habe nichts dagegen und sie habe schon vor ihrer Ankunft von den Orfi Verträgen gewusst.
Frage an eine andere Russin, weshalb sie in diese Bar komme: …ich weiss, dass die Ägypter Russinnen lieben. Ich bin Profi Bauchtänzerin und will hier arbeiten. Deshalb habe ich mit einem Bekannten ausgehandelt, dass wir heiraten und er mir zu einem Arbeitsvertrag verhilft.
Es ist nicht bekannt, ob die Deportationen dazu dienten, das Bezness Phänomen einzudämmen oder einfach die Einwohnerzahl zu reduzieren.
Auffallend ist, dass Hurghada zur Reise-Destination für Frauen jeglichen Alters geworden ist, eine Entwicklung, die mit der steigenden Zahl von Beznessern einhergeht. Wenn die Behörden weiterhin den Kopf in den Sand stecken, wird der Ort als Sex Destination bekannt statt für Meer und Strand.
Quelle: Al Fagr Newspaper… No 11 ..Saturday 13/8/2005…Written By " Mohamed Abdel Latif "
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Deutsche Übersetzung: Administrator AB