@full-moon

[maylove]

[Sina]

[full-moon]

[Rosenrot]

[warda]

[Hadiyati]

[Sina]

liebe full-moon,

bei soviel anteilnahme hoffe ich sehr, dass dir ein bisschen warm ums herz wird.

denk dran, du bist nicht allein, wir sind für dich da

[full-moon]

ich danke euch für eure nachrichten. Ich kann meinen Seelenzustand leider nicht beschreiben. Tut mir leid! Es gibt eben Menschen, die drücken alles leichter durch und schaffen alles irgendwie wieder. Ich gehöre wohl zu der anderen Seite. Ich meine, ich gebe nicht auf und ich kämpfe, aber ich werde trotzdem schwächer. Schaue, daß ich alles hinkriege und sage mir immer wieder du kannst es, du mußt es und wirst es schaffen. Ja, es hilft eine Zeit, aber dann ist er da, der totale zusammenbruch. Und wenn er da ist, dann richtig. Dann geht das eine Zeit so und dann habe ich mir wieder selbst einen Tritt verschafft und ich bin wieder am Kämpfen.
Nur ich habe die Persektiven verloren, ich frage mich wozu. Alles ist den Bach runtergegangen und noch einmal neu anfangen- mein gott, ich wollte das nicht mehr. Ich wollte das alles nicht so, ich hatte da andere Vorstellungen, wo ich dachte, daß sie mein Partner auch hat. Für mich war alles so klar, so o.k. Und darum tut es umso mehr weh.
Mein Arzt meint ich bin schon o.k., so wie ich bin, also ich bin nicht verrückt oder so in diese richtung. Das hat mich beruhigt, aber ich sagte ihm, ich bin auf dem wege dorthin und er lachte nur und sagte, daß glaubt er nicht.
Ich bin nur geschwächt und er macht sich sorgen wegen meinen Kreislauf und weil ich soviel abgenommen habe in kurzer zeit und daß ich eben ein wenig intensiver leide als manche anderen. Es aber genug solche Menschen gibt, wie mich. Meine Seele ist krank und verletzt und das ich eben mein Herz am richtigen Fleck habe und das ich immer nur das Gute im Menschen sehe. Ja, das sagte er mir heute, als ich bei ihm war.
Und ich hörte ihn zu und die Tränen rannen mir über das Gesicht und ich schämte mich so und der Doctor meinte nur, es tut ihm so leid, wenn er mich so sieht. Und ich soll mich ausrasten und an etwas Schönes denken.

Das tat ich dann auch zu Hause, und ich ging dann nachmittag mit meiner Kleinen raus in den nahen Wald. Zuhause war aber wieder dann alles so erdrückend. Die ganze Situation und alles Drum-Herum...

Nun sitzt meine Kleine in der warmen Wanne und ich werde ihr dann gleich später einen warmen Tee machen und ihr dann eine Geschichte vorlesen. Später alles für morgen vorbereiten und selbst ein Bad nehmen und dann kommt die tiefe Nacht, in der ich hier sitze, nicht schlafen kann und meine Gedanken nur so kreisen. Und wenn ich einschlafe, dann wache ich immer nach einer Zeit auf und mein Herz und meine Seele schmerzen so und dann weine ich wieder und dann schlafe ich wieder ein und so geht das weiter bis in der Frühe und manchmal, da werde ich sogar von meinen eigenen seufzern munter.

Mit einen Wort beschrieben - ich meine LEERE - ich habe da so eine LEERE in mir, die mir nicht einmal erlaubt, irgendetwas zu tun, sei es malen oder lesen oder irgendetwas. Ich sitze nur da und lausche in die Stille.

Wollte Euch das einfach so schreiben.......

[coralia]

Hallo Full-Moon,

ich habe das Gefühl, dass du dich nicht aufraffen kannst, das Leben wieder in die Hand zu nehmen, aber ich glaube, das musst du. Nicht zuletzt wegen deines Kindes. Die Kleine wird ja sicher auch mitkriegen, dass es dir nicht gut geht. Das ist ja auch okay, du sollst ihr ja keine Rolle vorspielen, aber ich glaube, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als einen Partner, zum Beispiel Kinder. Du sagst du siehst keinen Sinn. Kann es einen wichtigeren Sinn geben als ein eigenes Kind?

Coralia

[warda]

Full-Moon, ich muss da Coralia recht geben. Das Leben verläuft bei den meisten Menschen anders, als sie sich das vorgestellt haben. Ich glaube, es ist ein Zeichen von erwachsen sein, wenn man das ganz einfach akzeptiert, dass es so ist. Es gibt in deinem Leben einen kleinen Menschen, den du liebst, der dich liebt, und der dich braucht. Das ist doch wunderbar, meinst du nicht? Das ist mehr, als viele von sich behaupten können... Das ist etwas so unglaublich schönes und positives, das dir das Leben geschenkt hat, ist da nicht alles andere letztendlich nebensächlich? Versuch's doch mal so zu sehen!

[Rosenrot]

Liebe full-moon,

ich leide auch im Extremen, ich weine nur noch, verliere Gewicht und sehe kein Morgen mehr - irgendwie denke ich das Glück mit dem Leid bezahlen zu müssen. Das macht mich nicht verrückt, aber es kostet Kraft und nimmt Raum, den man viel besser nutzen könnte. Ich kann verstehen, was Du beschreibst.

Aber in aller Leidenschaft und allem Temperament für die Extreme in Gefühlsdingen den Einen betreffend bin ich doch immer einmal mehr aufgestanden als gefallen. Und ich weiß, das wirst Du auch. Ich habe so eine Neugier in mir, bin am Ende der Tränen doch immer wieder zu gespannt was hinter der nächsten Ecke wartet und möchte dieses wilde bunte Leben und bitte ganz viel davon. -----nun meine bitte nicht, dass ich diese Worte im Kopf hatte in den 2 Jahren nachdem mich meine große Liebe verließ, ganz bestimmt nicht! Aber irgendwo müssen diese Gedanken gewartet haben, denn sie sind wieder da und sie haben angefangen, irgendwann in dieser Zeit, sich zu melden, leise, und haben mir mein Herz wieder leichter gemacht. Da geht es gar nicht um Perspektive....da ging es um lautes farbenfrohes Leben mit viel Quatsch und Lachen obendrauf!

Hast Du vielleicht auch so eine klitzekleine Wortschatztruhe tief in Dir vergessen? Vielleicht ist da ja ein miniminimini-winziges buntes neugieriges "Ja" irgendwo? ---ich bin mir eigentlich sicher, es muss da sein. Es besteht zumeist nicht das eine ohne das andere und es ist so viel Trauer und Sorge in Dir, dass es ein großes schönes Lachen als Gegensatz haben muss. Ich möchte eigentlich drauf wetten.

[full-moon]

[warda]

[Rosenrot]

Warda, das ist ein wichtiger Aspekt - Leiden erfüllt einen Zweck. Es gibt Phasen, in einem jeden Leben, in denen wir das Leiden als Motor nutzen, weil wir uns dann spüren, weil wir uns in dem Leid Ernst nehmen/Ernst genommen fühlen. Das funktioniert in guten Phasen mit guten Gefühlen und mit dem Leiden verhält es sich nicht anders, denke ich.

Diese "Wortschatzkiste" habe ich damals für mich erfunden, liebe Full-moon, es war mir ein passendes Bild, um dort Dinge zu parken, Schönes, aber auch Schweres. Mir hat es Kraft gegeben - ich konnte das Schwere so portionieren und mir in traurigen Momenten ein Trost-Wort herausnehmen. Dein "Sieg" ist zurzeit noch klein und staubig, hol ihn von Zeit zu Zeit heraus und kuschel ihn, fütter ihn mit Bildern und stärke ihn. Er wird kommen, wenn die Zeit dafür bereit ist.

Gestern habe ich eine Postkarte gekauft, da habe ich an Dich gedacht:

Wenn die Seele bereit ist, sind es die Dinge auch. (Shakespeare)

Die schicke ich Dir hiermit virtuell, damit Du sie zum "Sieg" in die "Wortschatzkiste" legen kannst.

Drück Dein Kind und ganz viel Spaß beim Albernheiten leben!

[Hadiyati]

mädels, ihr habt sehr eindrücklich und berührend geschrieben...danke!

ich bin zu der einstellung gekommen, dass es für alles eine zeit gibt:
- eine zeit zum glücklichsein
- eine zeit zum leiden
- eine zeit zum lachen
- eine zeit zum weinen
- eine zeit zu kennenlernen
- eine zeit zum verabschieden
- eine zeit zum feiern
- eine zeit zu inne halten

und so weiter...
jede zeit ist begrenzt, aber immer wieder abrufbar und vor allem neu erlebbar, denn sie ist in unserem herzen gespeichert.