Meine Ehe ist eine Lüge

[hanne]

[Hadiyati]

ich halte dir die daumen, hanne...wie auch coralia.

es ist schon ein fluch mit den ungefragt auftauchenden erinnerungen....

[Rosenrot]

Das ist wirklich ein Fluch - ich habe das jetzt noch manchmal, nach 2 Jahren Trennung. Da fällt einem irgendwas in die Hände aus der Zeit und ganz nach Tagesform befällt es einen. Aber die Male, die mich aus der Bahn werfen, werden weniger. Das ist zumindest ein Trost und eine Entwicklung...

Schon hart so ein echter Herzschmerz....ich rette mich oft mit dem Gedanken, dass es über die Tiefe der Gefühle, die ich habe Zeugnis ablegt. Und ernsthaft und tief lieben zu können, ist etwas sehr Schönes.

Das macht jetzt vielleicht nicht so viel Mut, liebe Coralia, aber ich wollte Dir damit sagen, dass ich Dich gut verstehen kann und sehr mit Dir fühle.

LG Ro

[Sina]

[Hadiyati]

[Rosenrot]

[hanne]

[hanne]

[Hadiyati]

yup...nur erkennt frau das eben erst hinterhar und bis dahin ist es oft ein langer weg! aber doch, ja, es IST ein schönes gefühl....

[coralia]

Hallo Ihr Lieben,

heute geht es mir besser.

Gestern hatte ich ein ziemlich langes Gespräch mit dem Vater von meinem Mann. er hat mich angerufen, weil der Brief angekommen ist, den ich geschrieben habe und er nochmal dazu Stellung nehmen wollte. Irgendwie war das die Art Gespräch, die ich gern mit meinem Mann geführt hätte, echt komisch. Er hat mir zumindest das Gefühl gegeben, dass es ihm wirklich leid tut. Meinem Mann konnte ich das bisher nie abnehmen.

Ich habe ihm in dem Brief unter anderem auch vorgeworfen, dass er mich nicht aufgeklärt hat, weil ich das Gefühl hatte, dass ich zu ihm den besten Draht in der Familie habe und wir uns echt gut verstanden haben und interessante Gespräche geführt haben. Er hat mir gesagt, ich solle mir vorstellen, ich hätte selbst ein Kind, das eine Entscheidung trifft, mit der ich nicht einverstanden bin, ob ich mir vorstellen könnte, wie ich mich dann verhalten würde. Er sagte, er habe seinen Sohn immer wieder darauf hingewiesen, dass er die Karten auf den Tisch legen müsse, aber er hätte es nicht für richtig gehalten, wenn er ihm diese Aufgabe abnimmt. Das hätte er selbst machen müssen.

Das Gespräch war eigentlich ganz gut, er hat mir noch gesagt, es würde ihm sehr leid tun, wenn sie mich als Schwiegertochter verlieren, er würde mich sehr schätzen, aber er könnte auch verstehen, wenn ich jetzt keine Chance sehen würde, die Ehe weiter zu führen. Trotzdem würde er mich bitten, mir das nochmal zu überlegen, seinem Sohn täte alles furchtbar leid und er würde mich sehr lieben.

Tja, ich habe ihm gesagt, dass es keinen Sinn macht, wenn ich jetzt so tue, als würde ich noch überlegen, weil ich einfach nicht über einen so großen Schatten springen kann, selbst wenn ich wollte. Ich habe ihm gesagt, dass ich einfach für mich einen neuen Weg finden will, mein Leben so zu leben, wie ich mir das vorgestellt habe und dass da gewisse Werte eine Rolle spielen, die für mich ganz wichtig sind und dass die eben alle verletzt wurden, das ist einfach zu viel. Ich möchte keinen Stress mit der Scheidung, ich werde meinem Mann keine Steine in den Weg legen, ich will einfach nur, dass er der Scheidung zustimmt.

Er hat gesagt, er akzeptiert das und er wird mit seinem Sohn reden, damit er seine Zustimmung gibt.

Wie gesagt, ich hatte das Gefühl, das war ein ehrliches Gespräch, es wurden keine Ausflüchte gesucht und Behauptungen entkräftet (so macht mein Mann das immer, nach dem Motto: ich habe die Spanierin doch gar nicht krankenhausreif geschlagen, höchstens mal eine Ohrfeige, weil sie mich provoziert hat), sondern es wurden einfach mal Erklärungen für das Verhalten abgegeben.

Coralia

[coralia]

er hat mir auch nochmal versucht zu verdeutlichen, wie die Situation für die Familie vor Ort ist und dass die Werte, von denen ich in dem Brief gesprochen habe, leichter hochzuhalten sind, wenn man in einer reichen Gesellschaft aufwächst und man nicht das Gefühl hat, seinem Leben entkommen zu müssen. Aber er wolle das Verhalten der gesamten Familie damit nicht rechtfertigen, vielleicht nur erklären, sie hätten alle nur gehofft, dass er Nigeria verlassen kann, damit es für alle besser wird. Sie hätten gedacht, das mit den Frauen wird schon geregelt, er muss jetzt erstmal weg, dann kann er mir ja die Wahrheit sagen.

Das fand ich heftig.

Coralia

[hanne]

[Rosenrot]

[coralia]

[Rosenrot]